Fatih Kök hat im saarländischen Fußball schon vieles erlebt. Der 33-jährige Mittelfeldspieler des FV Biesingen durchlief in der Jugend den VfB Luisenthal und den 1. FC Saarbrücken, spielte für die Saar-Auswahl und stieg mit dem SV Röchling Völklingen von der Saarland- in die Oberliga auf. „2012 konnten wir auch das Hallenmasters gewinnen. Es waren tolle Zeiten damals. Und in diesen Jahren entstand auch eine Freundschaft zu einem damaligen Gegenspieler, die bis heute anhält und am kommenden Wochenende eine Rolle spielt“, erzählt Kök, der in Luisenthal lebt und als Lagerist bei der Firma Co-med in Heusweiler arbeitet, in der Saarbrücker Zeitung.
Die Freundschaft verbindet ihn mit Hajrullah Muni, dem heutigen Trainer des FC Homburg II. Genau gegen dessen Team tritt der FV Biesingen an diesem Sonntag, den 7. September 2025 um 15:00 Uhr im Heimspiel auf dem Biesienger Kunstrasen an. „Als wir damals mit Völklingen in die Oberliga aufgestiegen sind, spielten wir dort auch gegen den aus der Regionalliga abgestiegenen FC Homburg. Beim Spiel in Homburg haben wir uns kennengelernt“, erinnert sich Kök. Die Partie endete damals 3:0 für den späteren Meister Homburg, Völklingen hielt dennoch als 13. souverän die Klasse. Später kreuzten sich ihre Wege mehrfach: Muni war als Spielertrainer beim FC Beckingen und den SF Hostenbach tätig – und Kök stand jeweils in seinen Teams auf dem Platz. Nun sehen sich beide erstmals wieder als Gegner. „Ich gehe davon aus, dass er bezüglich des Spiels am Sonntag ähnlich wie ich denkt: Für 90 Minuten wird unsere Freundschaft in den Hintergrund treten – anschließend nehmen wir uns aber unabhängig vom Ergebnis wieder gegenseitig in den Arm“, sagt Kök.
Sportlich steckt der FV Biesingen tief in der Krise. Nach fünf Spieltagen ist der Aufsteiger noch ohne Punkt und bildet gemeinsam mit der SG Bostalsee und der SG Saubach das Schlusslicht der Verbandsliga Nordost. „Wir spielen eigentlich gar nicht so verkehrt. Was bislang fehlt, ist einerseits in einigen Situationen das nötige Glück, aber auch andererseits die nötige Konstanz über die gesamten 90 Minuten“, analysiert der Routinier.
Leicht wird die Aufgabe am Sonntag nicht: Während Biesingen mit Erfahrung aufläuft, stellt Homburg II eine junge, technisch versierte Mannschaft. „Das sind bei Homburg alles spielerisch starke Jungs. Falls wir sie ins Spiel finden lassen, wird es brutal schwer für uns. Für uns gilt es, ihnen von der ersten Sekunde an in den Zweikämpfen den Schneid abzukaufen“, sagt Kök. Und er weiß um die Bedeutung der nächsten Wochen: „Vor uns liegt nun eine extrem wichtige Saisonphase, in der wir endlich punkten müssen – ansonsten wird der Weg zum Klassenverbleib immer weiter für uns.“