Der SV Bliesmengen-Bolchen steuert auf ein Jubiläum zu: In zwei Jahren feiert der Verein sein 100-jähriges Bestehen. Und auch wenn in fast einem Jahrhundert Vereinsgeschichte gewiss schon schwierigere Wochen erlebt wurden, dürfte die vergangene zu den erfreulicheren gezählt haben.
Denn am vergangenen Samstag gelang den Fußballern aus dem Mandelbachtal in der Saarlandliga ein Derbycoup: Mit 1:0 siegte Mengen bei der DJK Ballweiler-Wecklingen – und das trotz widriger Umstände. Schon in der 32. Minute sah Lukas Stolz wegen einer Notbremse an Nico Bleymehl die Rote Karte. Der fällige Elfmeter von Tim Walle klatschte allerdings nur an den Pfosten. In Unterzahl erzielten am Ende die Ballweiler selbst den entscheidenden Treffer: Ein Eigentor von Gianluca Ruoff in der 64. Minute bescherte den Gästen die Führung. Selbst eine Zeitstrafe für Nils Hoffknecht (72.), die den SVB zeitweise auf nur acht Feldspieler reduzierte, überstand die Lillig-Elf ohne Gegentor. Mit dem Auswärtssieg kletterte Bliesmengen-Bolchen auf Tabellenplatz 13 und hat nun sieben Zähler auf dem Konto.
An diesem Samstag, den 6. Sptember 2025 steht nun das nächste Highlight an: Um 16 Uhr empfängt der SVB den Favoriten aus Quierschied. Für Stürmer Oliver Schramm hat die Partie ohnehin einen besonderen Stellenwert. „Bei uns wird an diesem Wochenende die Kirb gefeiert – und nicht die Kirmes oder die Kerb. Für uns ist dies das Spiel des Jahres, es kommen mit Sicherheit wieder mehrere Hundert Zuschauer.“, erklärt er in der Saarbrücker Zeitung. Und er betont: „Da musst du niemanden von uns besonders motivieren. Das Spiel an der Kirb muss unbedingt gewonnen werden, um zur guten Stimmung im Dorf beizutragen. Wir wissen aber genau, dass mit den Quierschiedern eine der besten Saarlandliga-Mannschaften zu uns kommt.“
Schramm, der im Bauamt der Gemeinde Mandelbachtal arbeitet, verbindet mit der Kirb aber nicht nur Fußball. „Für mich ist es nun das mittlerweile zehnte Mal als Straußbub – und eventuell auch das letzte Mal. Irgendwann muss man ja auch mal den Jüngeren das Feld überlassen“, sagt der 27-Jährige. Die Traditionen im Dorf seien ihm wichtig: „Die Traditionen und das Brauchtum im Dorf zu erhalten, sei einfach extrem wichtig. Und dazu würde nun mal auch das Mitwirken in den Vereinen und die Kirb gehören.“
Entsprechend packt er beim Aufbau mit an, bevor er den Fokus voll aufs Sportliche legt: „Bei uns finden rund um die Kirb zahlreiche Veranstaltungen statt, an denen ich auch in Sachen Auf- und Abbau beteiligt bin. Ich lege aber erst ab Samstag um 18 Uhr mit dem Feiern los, da ich meinen Teil dazu beitragen will, dass wir unser Spiel an der Kirb erfolgreich gestalten.“ Denn Schramm weiß: „Auf diesem hohen Niveau in der Saarlandliga allgemein und gegen einen solch starken Gegner sowieso könne man es sich nicht erlauben, bereits am Abend zuvor zu feiern.“
Sein Ziel ist klar: Voller Einsatz für das „Spiel des Jahres“ – für sich, für die Mannschaft, aber vor allem für das Dorf.
