Das Ehrenamt ist das Fundament des Amateurfußballs – ohne engagierte Helferinnen und Helfer wäre der Spielbetrieb in den saarländischen Vereinen nicht denkbar. Doch auch Themen wie Kinder- und Jugendschutz sowie die Sicherheit auf den Sportplätzen stehen beim Saarländischen Fußballverband (SFV) ganz oben auf der Agenda. Im Gespräch mit dem SFV-eigenen Saarfußball Magazin erklärte SFV-Vizepräsident Stephan Alt, wie der Verband die Vereine unterstützt und welche Werte ihm besonders am Herzen liegen. „Wir stehen den ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit den Vorstands- und Präsidiumsmitgliedern sowie den Kolleginnen und Kollegen der Geschäftsstelle beratend und unterstützend zur Seite“, so Alt. Von Fragen zur Förderung über Ehrungen verdienter Helfer bis hin zu Anliegen rund um den Spielbetrieb reiche die Bandbreite. Besonders wichtig sei der direkte Austausch: „Einmal im Monat besuchen wir mit dem gesamten Vorstand einen unserer Clubs zum sogenannten Vereinsdialog. Dabei lernt man sich kennen, geht auf Probleme ein und sucht gemeinsam Lösungen.“
Um mehr Menschen für das Ehrenamt zu gewinnen, brauche es heute größere Anstrengungen als früher. „Die größte Herausforderung ist es, Vorstandsmitglieder, Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter sowie ehrenamtliche Trainerinnen und Trainer zu gewinnen und langfristig zu halten“, betont Alt. Anerkennung und Wertschätzung seien dabei entscheidend. Neben Ehrungen wie dem DFB-Ehrenamtspreis oder der Auszeichnung „Junge Helden“ könnten auch kleine interne Dankeschön-Veranstaltungen viel bewirken. „Sehr wünschenswert wäre es, wenn jeder Verein einen eigenen Ehrenamtsbeauftragten stellen würde“, ergänzt er.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf dem Kinder- und Jugendschutz. Als größter Sportfachverband des Saarlandes habe der SFV bis Ende 2024 alle elf geforderten Maßnahmen zum Schutz vor sexualisierter Gewalt umgesetzt. „Dem SFV wurde bescheinigt, dass wir mit unserem Kinder- und Jugendschutzkonzept alle geforderten Stufen erfüllt haben“, erklärt Alt. Dazu zählen unter anderem eine Risikoanalyse, die Benennung einer Ansprechperson für Gewalt- und Diskriminierungsvorfälle sowie die Selbstverpflichtung aller Mitarbeitenden. Nun soll das Konzept den Vereinen als „Blaupause“ dienen, damit diese eigene Schutzkonzepte entwickeln können. Begleitende Schulungen bietet das SOS-Kinderdorf in den Kreisen an.
Auch die Sicherheit auf den Sportplätzen steht im Fokus. „Für viele Familien ist der Besuch eines Sportplatzes Freude, Heimat und Geborgenheit zugleich. Ordner haben die Aufgabe, Gefahren für Besucher, Spieler und Schiedsrichter abzuwenden – natürlich ohne sich selbst in Gefahr zu bringen“, sagt Alt. Wie viele Ordner bei Spielen eingesetzt werden sollten, hänge vom Zuschaueraufkommen und der Gefährdungslage ab. Bei besonders hitzigen Spielen empfiehlt er den direkten Kontakt mit der SFV-Kommission Sicherheit.
Abschließend richtet Alt den Blick auf die gesellschaftliche Bedeutung des Fußballs: „Ich wünsche mir, dass der Amateurfußball mehr ist als sportlicher Erfolg. Wir erreichen mit ihm viele Menschen und sollten den Fußball als Vorbild für die Gesellschaft nutzen – für Integration, Antidiskriminierung, Respekt und Gewaltlosigkeit sowie Fairness und eine klare Haltung gegen jegliche Form von Rassismus.“