Ob Lukas Becker am Freitagabend, den 22. August 2025, ab 19:00 Uhr im Heimspiel des SV Bliesmengen-Bolchen gegen den VfB Borussia Neunkirchen auflaufen kann, bleibt bis kurz vor Spielbeginn offen. Der 30-Jährige, der normalerweise als Innenverteidiger oder auf der Sechser-Position gesetzt ist, plagt sich mit Problemen an Leiste und Schulter. „Ich werde vorher noch einen Physiotherapeuten aufsuchen und mich behandeln lassen. Natürlich wäre ich gerne auf dem Platz dabei. Falls es nicht gehen sollte, werde ich die Jungs lautstark von der Außenlinie anfeuern“, erklärt Becker in der Saarbrücker Zeitung.
Bis 2021 schnürte er die Schuhe für seinen Heimatverein SF Reinheim in der Bezirksliga, ehe er zwei Jahre bei den SF Walsheim in der Landesliga aktiv war. „Ich wollte es anschließend höherklassig probieren und durfte bei Halberg Brebach ein Probetraining machen. Davon hat der SV Bliesmengen-Bolchen Wind bekommen und ist auf mich zugekommen“, berichtet Becker, der beruflich in der Justizvollzugsanstalt Saarbrücken tätig ist und in Walsheim wohnt. „Von dort aus ist es quasi nur ein Katzensprung nach Bliesmengen-Bolchen ins Training.“
Neben der sportlichen Perspektive schätzt der Defensivmann auch das Miteinander. „Obwohl wir hoch spielen, wird nach dem Training zusammen ein Bierchen getrunken. Es wäre für mich nichts, in einem Verein zu spielen, wo die Spieler nach dem Duschen direkt wieder im Auto sitzen und nach Hause fahren. Wenn du auf dem Platz zusammen Erfolge feiern willst, muss es auch außerhalb stimmen“, betont Becker.
Beim SV Bliesmengen-Bolchen hat er in kurzer Zeit schon einiges mitgemacht: Zunächst den Abstieg aus der Saarlandliga 2024, dann aber den direkten Wiederaufstieg als Tabellenzweiter hinter der SG Marpingen-Urexweiler. „Im ersten Moment hatte ich mich extrem darüber geärgert, dass wir so knapp die Meisterschaft verpasst haben. Mittlerweile sehe ich das aber anders. Schließlich spielst du Fußball, um solche Höhepunkte wie das Relegationsspiel miterleben zu dürfen.“ Gemeint ist das dramatische 10:9 im Elfmeterschießen gegen den SV Geislautern, das Becker als unvergesslich einstuft. „Letztlich so aufsteigen zu dürfen, wird für immer unvergessen bleiben“, sagt er.
In die neue Saarlandliga-Saison startete Bliesmengen-Bolchen mit nur drei Gegentoren in vier Spielen. Beim 0:3 gegen Halberg Brebach kassierte die Mannschaft jedoch ebenso viele Treffer in einer einzigen Partie. „Die erste Halbzeit war grottenschlecht“, lautet Beckers nüchternes Urteil. Sorgen bereitet zudem die Offensive: Mit lediglich zwei Treffern ist der Aufsteiger aktuell die schwächste Angriffsreihe der Liga. In der Vorsaison hatte man in der Verbandsliga Nord-Ost noch 82 Tore erzielt. „In der Saarlandliga bekommst du bei weitem nicht so viele Chancen wie in der Verbandsliga. Und wenn sie kommen, musst du sie auf diesem hohen Level auch nutzen“, erklärt Becker, dessen Team derzeit auf einem Abstiegsplatz steht.
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