Im Fußball kursiert die alte Weisheit, dass es Teams in ihrer zweiten Saison nach einem Aufstieg oft schwerer haben. Die Erklärung dafür: Im ersten Jahr sorgt die Euphorie für einen Schub, und die Gegner können den Neuling noch nicht richtig einschätzen – zwei Faktoren, die in der zweiten Spielzeit meist wegfallen.
Der FC Palatia Limbach hat in der laufenden Saarlandliga-Saison als Aufsteiger jedoch genau das Gegenteil bewiesen. Die Elf von Trainer Patrick Gessner landete in der Vorsaison auf Rang sieben, stand zeitweise sogar auf Platz drei und erreichte völlig überraschend das Saarlandpokal-Endspiel. Dort musste man sich im Saarbrücker Ludwigsparkstadion allerdings dem Regionalligisten FC Homburg klar mit 0:9 geschlagen geben. Auch in der neuen Saison läuft es glänzend. „Wir tun gut daran, mit beiden Füßen auf dem Boden zu bleiben. Hinter uns liegen gerade einmal vier von 34 Spielen. Unser Ziel ist und bleibt der frühzeitige Klassenverbleib“, mahnt Gessner in der Saarbrücker Zeitung. Aktuell belegt seine Mannschaft nach vier Begegnungen ungeschlagen und punktgleich mit Spitzenreiter SV Elversberg II sowie dem Tabellendritten TuS Herrensohr den zweiten Platz.
„Dass wir so gut in die Saison gestartet sind, hat mehrere Gründe“, erklärt der Coach. Einer davon sei der „riesige Konkurrenzkampf“. Mit 24 einsatzbereiten Spielern ohne Verletzungssorgen herrsche hoher Druck im Training: „Daher muss jeder in jedem Training und Spiel alles geben, um in der nächsten Partie im Kader zu stehen.“ Ein weiterer Vorteil: Die Zweite Mannschaft der Palatia stieg in die Verbandsliga Nord-Ost auf. „Spieler, die in der Saarlandliga nicht zum Zug und in der Verbandsliga zum Einsatz kommen, werden dort richtig gefordert“, betont Gessner.
Zuletzt feierte Limbach einen 3:2-Auswärtssieg beim diesjährigen Aufsteiger 1. FC Saarbrücken II. „In der ersten Halbzeit war unsere Leistung nicht gut, in der zweiten dafür überragend“, so der Trainer. Besonders hervorgetan hat sich Lars Wagner, der zwei Distanztreffer erzielte und den dritten Palatia-Treffer vorbereitete. „Klar, in erster Linie steht die Mannschaft im Mittelpunkt. Aber diesmal war Lars eindeutig der spielentscheidende Mann. Was er in Saarbrücken geleistet hat, war richtig gut“, lobt Gessner.
Am Samstag, den 16. August 2025, empfängt der Tabellenzweite um 16:00 Uhr den SV Merchweiler, der aktuell auf Rang zehn steht und fünf Punkte gesammelt hat.