Gerade einmal zwölf Tage Pause gönnte sich der FSV Jägersburg nach einer nervenaufreibenden Spielzeit – nun hat beim Saarlandligisten bereits wieder das Training begonnen. Cheftrainer Christian Frank hat seine Mannschaft früh versammelt, um die neue Saison entschlossen anzugehen – und das nach einer Spielzeit, die kaum unglücklicher hätte enden können. Mit nur einem Punkt Rückstand auf Meister Hertha Wiesbach verpasste Jägersburg den direkten Aufstieg in die Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar. In der folgenden Aufstiegsrunde schien der Traum dennoch greifbar nah. Nach einem 2:0-Heimsieg gegen SG Mülheim-Kärlich und einem 1:1 der Konkurrenz reichte dem FSV im abschließenden Spiel beim TSV Gau-Odernheim bereits ein Unentschieden. Daniel Dahl brachte die Jägersburger früh in Führung – doch nach zwei Platzverweisen gegen Moritz Zimmer und Kapitän Salif Cissé kippte die Partie. Am Ende stand eine bittere 1:4-Niederlage.
„Klar, das ist in der zweiten Halbzeit schon richtig bitter für uns gelaufen. Wir mussten den so knapp verpassten Aufstieg anschließend erst mal aus den Kleidern schütteln“, sagt Trainer Frank in der Saarbrücker Zeitung offen. Doch der Blick richtet sich wieder nach vorne. Sein Saisonziel: „Wieder ganz oben mitspielen.“ Auch wenn mit dem Oberliga-Aufstieg von Wiesbach ein Mitfavorit weggefallen ist, sieht Frank die Liga weiterhin als extrem anspruchsvoll: „Ich erwarte im Kampf um die vorderen Tabellenplätze einmal mehr ein Hauen und Stechen.“
Neben dem VfB Borussia Neunkirchen nennt er besonders die ambitionierten und personell verstärkten Teams der SV Elversberg II, des SC Halberg Brebach und des Aufsteigers des 1. FC Saarbrücken II als harte Konkurrenten. Doch auch die eigene Mannschaft sieht Frank gut gerüstet: „Über weite Strecken der vergangenen Saison haben wir einen guten Fußball gespielt. Auch der zweite Platz beim Hallenmasters im Winter und im Saarlandpokal das Aus erst im Viertelfinale gegen den Regionalligisten FC Homburg, der den Titel holte, waren alles andere als schlecht“, betont der 39-Jährige. Dass der FSV mit nur 33 Gegentoren die beste Defensive der Liga stellte, unterstreicht die Qualität – fehlende Konstanz sei jedoch ein Knackpunkt gewesen.
Daran soll auch der neue Kader arbeiten. Der prominenteste Neuzugang ist der frühere Profi Manfred Osei Kwadwo. Der 30-Jährige wurde im Nachwuchsbereich unter anderem bei Eintracht Frankfurt und dem 1. FC Kaiserslautern ausgebildet und spielte in seiner Karriere insgesamt 60 Mal in der 3. Liga und 25 Mal in der 2. Bundesliga. Zuletzt stand er beim Oberligisten VfR Mannheim unter Vertrag. Daneben gibt es weitere Verstärkungen sowie erfreuliche Nachrichten aus dem Lazarett: Maurice Schnell (mehrere Bänderverletzungen) und Marc Philipp Neu (Knorpelschaden im Knie) befinden sich im Aufbautraining. Weiterhin pausieren muss allerdings Nico Flögel wegen eines Muskelfaserrisses. Neu im Kader sind Manfred Osei Kwadwo (VfR Mannheim), Alex Styben (TSC Zweibrücken), Jodi Daoud (TuS Herrensohr), Anestis Tyriakidis (VfL Primstal), Nicklas Eiser (FK Clausen), Dylan Downey, Enrico Korb (beide SV Elversberg II), Bakary Sanyang (SV Morlautern), Jannik Spengler (VfL Primstal) sowie Mika Gilcher (FC 08 Homburg II).
Einen schmerzlichen Verlust musste der FSV jedoch hinnehmen: Kapitän Salif Cissé, der in der vergangenen Runde neun Tore erzielte, wechselte zur SV Elversberg II – und wird in Jägersburg nicht nur sportlich fehlen. Moritz Zimmer (SC Halberg Brebach), Hendrik Simon (SV Kirrberg), Philipp Simon (SV Auersmacher), Joshua Martin (Saar 05 Saarbrücken), Tom Koblenz sowie Joshua Blankenburg (beide Ziel unbekannt) komplettieren die Abgänge des FSV im Sommer.